Mittwoch, 7. August 2013

Nischni Nowgorod Tag 3

gut ausgerüstet
Heute wollen wir Elena in ihrem Büro besuchen. Das stellt uns zuerst einmal vor eine kleine Herausforderung, denn wir haben zwar die Adresse aber keinen Stadtplan. Unsere Hotels finden wir ja per Navi und Plätze an denen ich einmal war, finde ich immer wieder. Also: Im Hotel mal kurz Google-Maps aufgerufen und die Adresse in Nischni gesucht, dann sich den Weg gemerkt - für zwei junge Menschen mittleren Alters eigentlich kein Problem ;-) Und es klappt! Wir finden das Haus mit dem Büro von Elena auf Anhieb.

Doris, Oxana, Elena
Mit dem Büro ist es ein bisschen schwieriger, da hier die Bürohäuser nicht ganz so übersichtlich sind wie in Deutschland und ein Mann, den wir fragen, schickt uns irrtümlicherweise in die falsche Richtung. Das Problem löst sich als Elena uns an der Haustür entgegen kommt - sie hat schon auf uns gewartet. So sitzen wir auf dem Sofa in ihrem gemütlichen Büro, bekommen Kaffee und Tee serviert und unterhalten uns über die bisherigen Erlebnisse in Russland. Elena hat zwar vor etlichen Jahren Deutsch gelernt aber seitdem nicht mehr viel gesprochen. So mixen wir Deutsch, Englisch und Russisch -  die Kommunikation klappt ausgezeichnet, wir verstehen uns prima!

Und wieder das Tschkalov-Denkmal
Auf eine Tasse Tee schaut dann noch Oxana, eine Freundin von Elena, vorbei. Sie spricht ein bisschen Englisch und arbeitet in einer Zeitungsredaktion. So verbringen wir eine nette Stunde und verabschieden uns dann - wir wollen Elena nicht zu lange von der Arbeit abhalten. Wir werden uns wieder am Abend sehen, beim Treffen mit den Radfahrern von Nischni, um eine abendliche Runde durch die Stadt zu drehen. Das gefällt uns! Auf dem Rückweg fahren wir durch die Fußgängerzone und schauen noch einmal am Tschkalov-Denkmal vorbei - es ist einfach ein schöner Platz um in der Sonne zu sitzen, nichts zu tun und den herrlichen Ausblick zu genießen.

Nette Radgruppe
Um 18:00 Uhr treffen wir uns in der Nähe des Hotels mit den Freunden von Andrey Logvinov. Die Jungs und Mädels treffen sich regelmäßig zu gemeinsamen Ausfahrten in Nischni und Umgebung. Geführt wird die heutige Tour von Alexander Krasnykh. Alexander spricht ausgezeichnet deutsch - seine Großmutter war eine Deutsche. Wir werden auf der Tour noch kurz bei einem Radhändler vorbeischauen, um den Luftdruck unserer Reifen zu überprüfen. Der optimale Druck für Schwalbe Marathon Ultra+ liegt bei 6 bar, was mit unserer kleinen Handpumpe schwer zu erreichen ist.

Dann geht's los. Zuerst fahren wir über die verkehrsreichen Straßen durch die Stadt. In Nischni gibt es wenige flache Strecken, es geht entweder hoch oder runter. Die Gruppe ist ziemlich bunt zusammengesetzt. Die meisten fahren MTBs. Nach einiger Zeit treffen wir noch ein paar Leute die auf uns gewartet haben. Jetzt sind wir über 20 Leute die auf dem Rad sitzen - eine respektable Gruppe. Dann verlassen wir die Straße und ab geht's auf einem einfachen Singletrail in den Wald. Das gibt es hier auch; große Parks mit weitläufigen Waldstücken mitten in der Stadt. Doris hat so ihre Bedenken - sie fährt nicht gerne im Gelände, schlägt sich aber tapfer. Mit unserem Material müssen wir natürlich ein bisschen aufpassen. Weder ein Rennrad, noch ein Trekkingrad sind für das Gelände besonders gut geeignet - wir werden ordentlich durchgeschüttelt. Macht trotzdem richtig Spaß.

Herrlicher Weg an der Oka
Nach 20 Minuten erreichen wir wieder eine Straße. Wir machen eine kurze Pause an einem kleinen See mit Infrastruktur am Waldrand - ein idyllisches Plätzchen mitten in Nishni Nowgorod. Im Radladen überprüfen wir den Druck unserer Reifen - alles in Ordnung, ich weiß jetzt warum mein Arm ein wenig schmerzt ;-)

Auf dem Rückweg  zur Stadtmitte fahren wir durch einen großen Park auf der rechten Seite der Oka. Herrlich, hoch über der Oka, ohne Verkehr, so in den Abend hineinzufahren. Den Endpunkt unserer Tour erreichen wir auf einem schönen Platz mit Sicht auf die Okamündung und ein paar der Sehenswürdigkeiten von Nishni.

etwas holprig ;-)
Hier sitzen wir, reden über das Radfahren in Nischni im Speziellen und in Russland im Allgemeinen. Einige sind schon viel durch Russland gefahren, so war Alexander erst mit dem Rad auf der Krim - das würde ich auch mal gerne machen... Wir reden auch noch über unsere anstehende Fahrt von Nischni nach Murom. Andrey hat die Strecke hin und zurück schon an einem Tag zurückgelegt - starke Leistung, das sind fast 400 km! Zuerst wird viel Verkehr sein und es ist bergig. Das mit den Bergen haben ich schon geahnt, bei der Planung kamen 1600 hm auf 178 km zusammen. Das sind Verhältnisse wie im Allgäu. Mal sehen...

Oka
Wir verabschieden uns von der Gruppe. Andrey und ein Freund begleiten uns auf dem Rad zum Hotel und wir gehen noch kurz zum Abendessen.

Es war eine tolle zweistündige Tour, die uns völlig neue Sichten auf Nischni eröffnet hat und war sicher eine gute Vorbereitung für den morgigen Radtag. Das war ganz nach unserem Geschmack!




Sonnenuntergang über der Oka

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