Donnerstag, 25. Juli 2013

Warum Russland?

Start in Jekaterinburg
Als ich 2011 Martin Krick bei der Friedenstour durch Russland begleitete, war es unsere Absicht für das Friedensdorf in Oberhausen Spenden zu sammeln und die wichtige und notwendige Arbeit dieser Organisation zu unterstützen.

Über Russland wussten wir, wie viele andere Deutsche bzw. Westeuropäer, nur sehr wenig. Ein bisschen über Peter den Großen, die russische Revolution, dem 1. und 2. Weltkrieg aus dem Geschichtsunterricht, ein bisschen Politik aus den täglichen Nachrichten, ach ja, und irgendwie muss Russland gefährlich sein - bei meinen Verhandlungen bzgl. Kriegsdienstverweigerung in den 80er Jahren wurde das gerne und oft erwähnt ;-).
Kazan

Auf das was wir dann in den zwei Wochen auf dem Rad durch dieses Land erlebten, waren wir nicht vorbereitet: wir fuhren durch ein Land mit einer großartigen Natur, riesigen Städten und vielen warmherzigen Menschen mit offenen Seelen und Herzen. Wo wir auch hinkamen, wir waren willkommen, wurden herzlich aufgenommen und man nahm großen Anteil an unserer Aktion.

Tscheboksary
Zugleich stellten wir fest: Wir wissen so gut wie nichts über Russland, weder von der gesellschaftlichen Organisation, noch von dem Zusammenleben der Religionen und den unterschiedlichen Volksgruppen in den Republiken. Ein schönes Beispiel hierfür ist die Etappe von Kazan, der Hauptstadt von Tatarstan, über die Republik Mari El nach Tscheboksary, der Hauptstadt von Tschuwaschien. 170 km durch drei Republiken der russischen Föderation, Kazan mit 1,1 Millionen Einwohnern, Tscheboksary mit knapp 500.000 Einwohnern, Tataren sprechen tatarisch und Tschuwaschen tschuwaschisch, beides verstehen die meisten Russen nicht. Hättet ihr das gewusst?

Dscherzinsk
Und auch das ist nur oberflächlich. Bei der Friedenstour hatten wir nie wirklich Zeit uns um die Kulturen zu kümmern, da wir jeden Tag im Schnitt 150 km auf dem Fahrrad saßen. Ich habe mir damals vorgenommen eines Tages wieder zurückzukehren und diesmal „entschleunigt“ durch dieses großartige Land zu reisen, um mehr von den Menschen und ihrer Kultur zu erfahren, durch Begegnungen mit Land und Leuten mein Verständnis für Russland zu verbessern.

Es freut mich sehr, dies jetzt zu realisieren und gemeinsam mit meiner Frau Doris 20 Tage in Russland zu verbringen.

Lyskovo: Blick auf die Wolga
In diesem Blog werden wir über unsere Begegnungen und Erfahrungen berichten, weil es meines Erachtens nach so wichtig ist mehr über den Osten zu erfahren. Denn nur mit dem Wissen über die anderen Kulturen aus den Begegnungen und Freundschaften, es ist an dem französisch-deutschen Verhältnis gut nachvollziehbar, können wir die letzten mentalen Hürden des kalten Krieges überwinden und uns zu dem entwickeln, was wir ohnehin sind:

Eine Menschheit, auf einem Planeten, sprich: eine Welt!

Viele Grüße
Volker

Herzlichen Dank an Nils Knigge für die russische Übersetzung:

Почему Россия?

2011году, я сопровождал Мартина Крика на велопробеге Мира по России. Наша цель была собрать пожертвования для «Деревни мира» FRIEDENSDORF в Оберхаузене, чтобы поддержать важную и необходимую работу этой организации. Как и многие жители Западной Европы про Россию мы знали очень мало: немного о Петре Первом, о революции, из учебников истории о 1-ой и 2-ой мировой войне, из ежедневных новостей немного о политике, ах да, и что Россия должна быть очень опасной – это часто и охотно упоминалось на собеседованиях связанных с моим отказом от военнской службы в 80ые годы.

Мы были психологически не готовы такому приему, который нам оказывали в течении двух недель, на протяжении всего маршрута. Мы ехали по стране с великлепной природе и огромными городами, повсюду нас окружали добрые люди, с большим сердцем и чистой душой. Везде, где бы мы ни были, мы были желанными гостями и многие из жителей принимали участие в нашей акции.

Тогда нам стало ясно: мы почти ничего не знаем про Россию, ни о общественных организациях, ни о религии, ни о различных народах в республиках. Хороший пример: этап Казань, столицы Татарстана, через республику Мари Эль в Чебоксары, столицу Чувашии. 170 км через 3 республики Российской Федерации, Казань с 1,1 млн. жителей, Чебоксары с 500.000 жителями, татары говорят по-татарски, чуваши по-чувашски, большинство русских не понимают ни тех, ни других. Вы это знали?

На пробеге Мира мы преодолевали на велосипеде в среднем 150 км, поэтому у нас практически не оставалось времени интересоваться культурой народов. Тогда я поставил для себя цель: однажды ещё раз «спокойно» проехать по этой великолепной стране, чтобы узнавать больше о людях и их культурах, через контакты с людьми улучшить мое представление о России.

Я очень рад реализовать это сейчас, вместе с моей женой Дорис мы проведём в России 20 дней. В этом блоге мы будем сообщать о наших встречах и знакомствах. Я считаю нам надо больше знать о Востоке, только через знакомство и общение с людьми из других культур мы можем понять их культуру. На примере французско-немецких отношений становится понятно, как можно преодолеть последние ментальные барьеры холодной войны и стать тем, чем мы и без того являемся: Человечеством, Планетой, короче: Миром

2 Kommentare:

  1. Hallo Ihr Zwei!!
    Wünschen Euch ganz ganz viel Spaß mit dem Rad durch die etwas "andere" Welt.
    Wir genießen solange die itl. Sonne.....
    Ganz ganz liabe Griaßla
    3 x Noherr

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  2. Hallo Volker,
    sehr informativer Blog mit tollen Bildern. Liest sich wie ein Buch ;-)
    Danke für den Link !!

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